Die Ausschabung gehört zu den häufigsten diagnostischen und therapeutischen Eingriffen an Gebärmutterhals und Gebärmutterhöhle. Der Arzt empfiehlt sie bei unregelmäßigen Blutungen, übermäßig starken Blutungen, Gebärmutterhalspolypen oder unklarem Ultraschallbefund. Ziel der Ausschabung ist die Gewinnung einer Schleimhautprobe aus der Gebärmutter für die histologische Untersuchung.
Die Gebärmutter ist normalerweise ein 80-100g schweres Hohlorgan, das der Entwicklung des Fötus dient und somit eine reproduktive Funktion hat. Jeden Monat wächst und reift die Schleimhaut in der Gebärmutterhöhle. Wenn keine Schwangerschaft eintritt, wird die Schleimhaut als Menstruationsblutung abgestoßen (Menstruationszyklus). Außerhalb der Menstruation sollte eine Frau weder bluten noch "schmieren". Bei unregelmäßigen Blutungen außerhalb des Zyklus muss die Ursache ermittelt werden, eine Option ist die diagnostische Ausschabung.
Bei länger anhaltenden unregelmäßigen Blutungen oder übermäßig starken Blutungen ist die Ausschabung nicht nur eine diagnostische, sondern auch eine therapeutische Methode - Entfernung der Schleimhaut aus der Gebärmutterhöhle, um weitere Blutungen aus der pathologisch veränderten Schleimhaut zu verhindern.
Die diagnostische Ausschabung wird oft mit einer Hysteroskopie kombiniert, bei der zunächst mit einem optischen Instrument die Gebärmutterhöhle zur Beurteilung pathologischer Prozesse dargestellt wird - Schleimhautpolyp oder Myom (gutartiger Tumor), angeborene Fehlbildungen, Verwachsungen, Vorhandensein von Vorstufen oder bösartigen Erkrankungen.
Grundlegende Informationen
- Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt
- Der Eingriff dauert ca. 15 Minuten
- Mindestens 6 Stunden vor dem Eingriff nicht essen, trinken oder rauchen
- Ca. 2 Stunden nach dem Eingriff kann die Patientin nach Hause gehen
- Nach dem Eingriff kann blutiger Ausfluss auftreten
- 7 Tage nach dem Eingriff können leichte Blutungen oder "Schmieren" auftreten
- Geschlechtsverkehr wird 14 Tage lang nicht empfohlen
- In den ersten 14 Tagen nur Duschbäder und Baumwollunterwäsche empfohlen
- Komplikationen sind sehr selten, können aber nicht zu 100% ausgeschlossen werden
- Die schwerste Komplikation ist eine Gebärmutterverletzung mit möglicher Blutung in die Bauchhöhle. Dies kann zu einer klassischen Bauchoperation bis hin zur lebensrettenden Gebärmutterentfernung führen.
- Eine späte Komplikation kann eine Gebärmutterentzündung sein